Die europäischen Drohnenregelungen werden ab 1. Januar 2026 in ihrer neuen Ausprägung vollständig wirksam. Für professionelle Betreiber wird damit noch wichtiger, auf Plattformen zu setzen, die regulatorisch sauber klassifiziert und zukunftsfähig abgesichert sind.
Genau hier setzt eine aktuelle Entwicklung an: Hexadrone SAS hat für die TUNDRA 2.1 die C5- und C6-Klassenzertifizierungen erhalten. Die Bewertung erfolgte durch Applus+ Laboratories, eine europäische benannte Stelle, und bestätigt die Konformität gemäß EU-Verordnung 2019/945.
Für den europäischen Markt ist das ein starkes Signal: Die TUNDRA 2.1 zählt damit zu den frühen europäischen Drohnenlösungen, die die anspruchsvollen Anforderungen der neuen Regulatorik bereits durch ein unabhängiges, offiziell anerkanntes Prüfverfahren belegt erfüllen.
Warum CE und C5/C6 für professionelle Einsätze so relevant sind
In der Praxis geht es nicht nur um ein Label, sondern um rechtliche Klarheit, Planungssicherheit und belastbare Einsatzfähigkeit.
Die Einbindung einer benannten Stelle bringt dabei einen entscheidenden Mehrwert:
Sie sorgt für eine objektive und nachvollziehbare Bewertung der Plattform im Sinne der EU-Anforderungen. Das stärkt die Anerkennung bei Behörden und Anwendern und erhöht die rechtliche und technische Sicherheit – insbesondere bei kritischen Operationen.
Was sind C-Zertifizierungen – und wofür sind sie wichtig?
Die C-Zertifizierungen (C-Klassen) sind eine produktbezogene Einstufung von Drohnen nach den europäischen Anforderungen der EU-Verordnung 2019/945. Sie definieren, welche technischen und sicherheitsrelevanten Mindestanforderungen ein unbemanntes Luftfahrtsystem erfüllen muss – beispielsweise hinsichtlich bestimmter Sicherheits- und Systemfunktionen.
Für Betreiber sind diese C-Klassen relevant, weil sie direkt beeinflussen, in welchen regulatorischen Einsatzrahmen eine Drohne rechtssicher betrieben werden kann und welcher Genehmigungs- oder Nachweisweg typischerweise erforderlich ist. Besonders C5 und C6 sind für professionelle Anwender bedeutsam, da sie auf anspruchsvollere Operationen ausgerichtet sind und ein wichtiges Fundament für planbare, behördlich nachvollziehbare und zukunftssichere Drohnenoperationen liefern.
Was bedeutet „Specific Category“?
Die Specific Category (häufig als „Spezielle Kategorie“ bezeichnet) ist eine der drei Betriebskategorien der EU-Drohnenregulierung – neben Open und Certified.
Sie umfasst Operationen mit erhöhtem Risiko, die nicht mehr innerhalb der Grenzen der Offenen Kategorie durchgeführt werden können. In der Specific Category ist typischerweise entweder eine Betriebsgenehmigung der zuständigen Luftfahrtbehörde notwendig oder der Betrieb erfolgt auf Basis vordefinierter Standard-Szenarien (STS), die klare technische und operative Anforderungen festlegen.
Wenn das Risiko nochmals deutlich höher ausfällt, fällt der Einsatz in die Certified Category.
24 Monate Entwicklung – Investition in eine Zukunftplattform
Laut Hexadrone ist die Zertifizierung das Ergebnis von rund 24 Monaten Entwicklungsarbeit und einer Investition von nahezu 500.000 Euro.
Das unterstreicht, wie hoch die technischen und dokumentarischen Anforderungen für eine echte C5/C6-Konformität sind. Gleichzeitig positioniert es Hexadrone als Anbieter, der nicht nur funktionale Systeme liefert, sondern den regulatorischen Rahmen der kommenden Jahre aktiv mitdenkt.
TUNDRA 2.1: Modulare Architektur als strategischer Vorteil
Die TUNDRA 2 wurde im April 2023 eingeführt und etablierte sich dank ihrer vollständig modularen Architektur schnell als europäische Referenz.
Mit der Weiterentwicklung zur TUNDRA 2.1 wurde dieser Ansatz konsequent ausgebaut. Im Mittelpunkt stehen drei standardisierte Schnittstellen:
- [TR-LOCK]
- [TR-COMM]
- [TR-MODULE]
Diese Architektur ermöglicht die schnelle Integration von Nutzlasten, Avionikmodulen und Datenlinks – ein echter Vorteil für Betreiber, die ihre Plattform an wechselnde Einsatzprofile anpassen müssen.
Ein offenes Ökosystem mit über 150 Technologie-Bausteinen
Durch die Standardisierung entstanden mehr als 150 technologische Bausteine, entwickelt durch französische und europäische Partner.
Damit wird die TUNDRA-Plattform:
- offen und skalierbar
- vollständig abwärtskompatibel
- langfristig nachhaltig konzipiert
Ziel ist klar erkennbar: Obsoleszenz vermeiden, Systeme langfristig nutzbar halten und operative Rückmeldungen (RETEX) aus dem Feld kontinuierlich in die Plattform-Weiterentwicklung einfließen lassen.
Erweiterte Sicherheitstechnologien für robuste Operationen
Die TUNDRA 2.1 integriert zudem fortschrittliche Sicherheitstechnologien, die gemeinsam mit:
- Drone Rescue System (DRS)
- Impact
entwickelt wurden. Diese Ergänzungen stärken sowohl die operationelle Robustheit als auch die regulatorische Konformität.
Einsatzfelder: von Inspektion bis CBRN-Detektion
Hexadrone zufolge wird die TUNDRA-Plattform bereits von Einheiten der französischen Streitkräfte sowie von mehreren europäischen privaten Betreibern eingesetzt.
Die typischen Anwendungsfelder sind breit gefächert:
- Überwachung und Lagebilder
- CBRN-Detektion
- Sicherheitsoperationen
- Topografie und Vermessung
- industrielle Inspektionen
- Präzisionslandwirtschaft
- Search and Rescue
Damit unterstreicht die TUNDRA 2.1 ihren Anspruch als multirole-fähige europäische Drohnenplattform für anspruchsvolle professionelle Anwendungen.
Einordnung für Betreiber in Deutschland
Für professionelle Anwender und Beschaffungsstellen ist diese Entwicklung aus mehreren Gründen relevant:
- Regulatorische Investitionssicherheit
Die C5/C6-Klassifizierung in Verbindung mit CE schafft eine belastbare Grundlage für Planungen rund um die ab 2026 voll wirksamen Anforderungen. - Technische Flexibilität
Die modulare Architektur reduziert Systembrüche und ermöglicht eine Anpassung an mission-spezifische Nutzlasten und Kommunikationsanforderungen. - Europäische Souveränität
Mit einer zertifizierten, europäischen Plattform gewinnen Betreiber zusätzliche strategische Optionen – insbesondere in sicherheitskritischen und industriellen Anwendungsfeldern.
Ein Beispiel für den Einsatz der Tundra ist auf unserem Youtubekanal zu finden:
Fazit: Ein starkes Signal für den EU-Drohnenmarkt 2026
Die CE-Kennzeichnung und C5/C6-Zertifizierung der Hexadrone TUNDRA 2.1 ist mehr als nur ein formaler Schritt.
Sie markiert einen wichtigen Meilenstein für den europäischen Markt:
eine praxistaugliche, modulare und regulatorisch belastbar geprüfte Plattform, die auf die Anforderungen ab 1. Januar 2026 vorbereitet ist.
Für Betreiber, die heute Entscheidungen für die kommenden Jahre treffen müssen, ist das ein klarer Hinweis darauf, dass sich Investitionen zunehmend in Richtung zertifizierter, langfristig skalierbarer Systeme verschieben werden.